HAMBURGER STADTPARK 
Pflanzen des Monats

AUGUST    ( 8 )



Rizinus | Ricinus   ( 8a )
 
Die Rizinuspflanze, auch Wunderbaum genannt ist eine der ältesten Arzneipflanzen, die schon um 1500 vor unserer Zeitrechnung in Ägypten eingesetzt wurde. 
Das aus den Früchten gewonnene Öl wird starkes Abführmittel einge- nommen, konnte aber auch 2-Takt-Motoren von Mopeds antreiben, was allerdings auch nicht besonders gut gerochen haben soll. Auch kann das Rizinusöl als Dünger oder Viehfutter verwendet werden.
 
Im Rahmen der allgemeinen Terroristen-Al-Quaida-Hatz tauchte der Rizinus allerdings auf, als Anfang 2003 in London bei einer Razzia eine kleine Menge Ricin gefunden wurde. Ricin ist ein Gift, das sich in den ausgepressten Rückständen der Rizinusfrüchte befindet - das britische u. amerikanische Militär soll damit für Massenvernichtungswaffen experi- mentiert haben, die  Lagerbestände dieser Biowaffe sollen jetzt aber vernichtet sein.

 
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Rizin | Ricin ( 8a )

   

  

Phytolacca americana | Kermesbeere  ( 8b )
 

Die Kermesbeere hat ihren Ursprung in Nordamerika und kann eine Höhe von 3 m erreichen. Die Wurzeln dieser Staude werden als homöopathisches Mittel u.a. gegen Entzündung, Grippe oder Milchstau  eingesetzt. Wie viele Pflanzen der volkstümlichen Heilkunde ist auch die Bestandteile der Kermesbeere in hoher Dosierung giftig.
In Amerika wurde der Farbstoff der Früchte von den Indianer als Färbstoff für u.a. Felle u. Leder verwendet. Verwilderte Pflanzen sind auch in der Nähe von  Weinfeldern zu finden; dies ist  damit zu erklären, dass in früheren Zeiten(?) Winzer die Kermesbeeren dazu verwendet haben, zu hell geratenen Rotwein einzufärben. In Frankreich bestand unter Ludwig XIV für dieses Vergehen die Todesstrafe.
   


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Phytolacca americana | Kermesbeere  ( 8b )


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Phytolacca americana | Kermesbeere ( 8b )

 

   

Pfaffenhütchen | Euonymus europaea  ( 8c )
 

Das Pfaffenhüttchen bekam seinen Namen dadurch, dass seine Früchte wie die Kopfbedeckung katholischer Geistlicher aussehen. Da früher aus dem Holz des Strauches auch Spindeln hergestellt wurden, wird er auch Spindelbaum genannt.
In der Heilkunde sollen die giftigen Früchte als Herzmittel eingesetzt und das Pulver der Samen gegen Läuse eingesetzt worden sein.


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Pfaffenhütchen | Eonymus europaea  ( 8c )
 

  

Schnurbaum | Sophora japonica    ( 8d )
 

Der Schnurbaum hat seinen Namen durch seine eingeschnürten Früchte bekommen; er stammt ursprünglich aus China und Korea und wurde aber schon sehr früh auch in Japan kultiviert, so dass er auch Japanischer Pagodenbaum genannt wird. Um 1750 wurde er in Europa eingeführt.
Aus den ansonsten giftigen Früchten wurde in der Volksmedizin ein Abführmittel hergestellt und in China sollen mit ihnen Opium gestreckt worden sein.

 
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Schnurbaum | Sophora japonica  ( 8d )

 

  

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Christoph Bellin